Blick aufs Meer, Arsch auf Grundeis
Wie ich meinen Job kündigte, nach Südfrankreich zog und das Fürchten verlernte
Jahrzehntelang gab Brenda Strohmaier alles für ihren Job, ihre Chefs, ihre Männer. Doch kurz vor 50 beschleicht sie die Angst, eine dieser verbitterten deutschen Frauen zu werden, die nach Giftmörderin aussehen. Als ihr jemand von Marseille vorschwärmt, fährt sie hin – und will sofort bleiben. Wegen des Lichts, der Leute und vor allem: der Langsamkeit. Sie lernt endlich Französisch, kauft eine Wohnung mit dem „Charme der Vergangenheit“ (=renovierungsbedürftig), kündigt mit großer Geste. Kurz darauf legt Covid die Welt und Frankreich lahm. Statt Savoir vivre ist Überleben angesagt. Brenda Strohmaier nimmt den Kampf mit ihrem inneren Existenzangsthasen auf. Und es gibt durchaus Chancen, dass sie ihn gewinnt.
Brenda Strohmaier
Sachbuch
Penguin 2022